Grundlagen

Es werden Optionspaare mit dem ASX 200 als Basiswert veräußert. Deren Zeitwertverfall dient unabhängig vom allgemeinem Markttrend als Ertragsquelle.

Notizen zum ASX Spread Trading 01. Jan. 2024

Die Trading-Idee

Der australische Blue-Chip-Index ASX 200 pendelt regelmäßig über länge Zeit in einer wohl definierten Handelsspanne. Die Notierungen schwanken dabei zwischen fünf und zehn Prozent um einen gedachten Mittelwert. Diese Eigenschaft versucht das ASX-Spread-Trading profitabel zu nutzen.

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Abbildung 1: Preisverlauf des ASX-Index (2014-2023)

Durch einen systematischen Verkauf von Optionspaaren sollen in schwankungsarmen Seitwärtsphasen positive Erträge generiert werden. In Trendphasen ist das Ziel, keine (permanenten) Verluste zu produzieren.

Renditequelle

Während der Laufzeit verlieren die veräußerten Optionen bei konstanten Marktpreisen des Underlyings kontinuierlich Zeitwert. Optionen, die aus dem Geld notieren, werden zur Fälligkeit wertlos ausgebucht.

Der gleichzeitige Verkauf von Call- und Put-Optionen auf den Index ist eine Abwandlung des klassischen Stillhaltertrades. Dort werden entweder einzelne Call- oder Put-Optionen veräußert.

Die Ertragswahrscheinlichkeit des Spreadhandels ist allerdings geringer. Die Volatilität ist höher als die eines Direktinvestments. Als Kompensation ist die Zielrendite höher.

Die Handelsstrategie erwirtschaftet auch Erträge, wenn konventionelle Investments eine Null­rendite abwerfen. In Phasen mit sinkenden Marktpreisen kann dieses Handelssystem wegen der dann anziehenden Volatilitäten kaum Erträge erwirtschaften.

Regelwerk

Ja nach Marktumfeld werden kontinuierlich Strangles oder Straddles mit einer Laufzeit von etwa 100 Tagen auf den ASX 200 veräußert.

Die Optionen werden nach einem Wertverfall von 70 bis 80 Prozent geschlossen.

Falls das Gesamtdelta aller Optionen eines Verfallsmonats größer als 0,6 ist, erfolgt eine Gewinnmitnahme und eine Readjustierung des Optionsspreads.

Risiken

Die Handelsstrategie wird über das Risikomanagement gesteuert.
Jeder Trend ist ein Risiko. Es gibt verschiedene Anpassungsstrategien, diese Risiken zu managen.
Das beginnt mit der Produktauswahl. Strangles sind risikoärmer, als Straddles. In Phasen mit Marktstress steigt die Volatilität und Optionen sind teuer. Der Verkauf von Strangles toleriert in diesen Phasen größere Preis­ver­ände­rungen des Underlyings.

In Phasen mit niedriger Volatilität sind Optionen preiswert. Der Markt schwankt (in der Regel) weniger. Um die Ertragsziele zu erreichen, werden Straddles veräußert.

Scharfe Korrekturen sind (kurzfristige) Renditekiller. Sie bieten im Systemhandel aber auch Chancen für einen profitablen Positionsumbau. Mit dem Fortschritt einer Marktkorrektur reagiert das ASX-Handelssystem zunehmend sensibler auf weitere Preisabschläge. Gleichzeitig öffnet sich ein Zeitfenster für eine vorzeitige Gewinnmitnahme und nach der Eröffnung einer neuen Optionsposition die Chance auf einen Windfallertrag.

ASX-200-Index-Optionen werden in Austral-Dollar abgerechnet. Die Erträge unterliegen dem üblichen Währungsrisiko.

Features

Bei hoher Volatilität

Es werden Strangles mit längeren Lauf­zeiten (bis zu 6 Monate) veräußert.

Bei niedriger Volatilität

Es werden Straddles ggf. in Kombination mit einzelnen Calls veräußert.

Gewinnabschöpfung

Erreichen die Positionen vorzeitig ihre Ertragsziele, werden die Erträge gesichert.