Der ASX-Spread-Handel
ist eine passive Variante der Estx-Handelsstrategie. Basiswert ist der australische Blue-Chip-Index ASX 200.
Wertentwicklung
In der Graphik sind die Positionseröffnungen farbig hervorgehoben. Das Handelssystem nutzt den Zeitwertverfall von Indexoptionen als Ertragsquelle. Es werden Optionspaare geschrieben, also veräußert. Stagnieren die Aktiennotierungen in Australien, werden die Optionen mit jedem gehaltenen Tag wertloser.
Background
Der systematische Verkauf von Optionen auf einen Index birgt weniger Risiken,
als eine klassische Stillhalterposition, die Margin-Anforderungen sind
geringer. Pro veräußerter Option verlangt der Broker eine Margin von etwa 2.000
Austral-Dollar (1.200 €). Ein Spread (gleichzeitig eröffnete Put- und Call-Option)
benötigt nur die Hälfte der Summe. Der ASX-Spread-Handel
eignet sich für kleinere Konten
und als
geographische Diversifizierung der korrespondierenden
Estx-Handelsstrategie.
Es wird ein Optionspaar pro Monat aufgebaut.
Die Renditeerwartung: 20 % pro Jahr.
Die Kosten für Absicherungen (Optionskäufe) sind in Deutschland nur sehr begrenzt steuerlich anrechenbar. Die Strategie verwendet deshalb nur sporadisch Absicherungsoptionen. Dies erhöht die Volatilität des Buchwertverlaufs und den Drawdown in Trendphasen.
Bei stärkeren Preisfluktuationen wird die Strategie über Futures marktneutral gestellt. Der australische Aktienmarkt reagiert in derartigen Stressphasen aber überaus moderat.
Volkswirtschaftlicher Rahmen
Australien ist, wie kaum ein anderer Kontinent, vom Klimawandel betroffen. Gleichzeitig profitiert Down Under angesichts unschlagbarer Rahmenbedingungen zu Erzeugung grünen Wasserstoffs und reichen Rohstoffvorkommen maximal von der grünen industriellen Transformation des 21. Jahrhunderts.
Der Kapitalismus des Landes ist ebenfalls speziell. Der Staat fördert die Geldanlage in (einheimische) Aktien. Die Altersvorsorge der Bürger besteht aus Immobilien und diversifizierten Aktienvermögen. Die Ökonomie des Landes ist als spezielle Form der sozialen Marktwirtschaft organisiert: Die Schlüsselbereiche werden durch Mono- bzw. Oligopole geprägt. Die hieraus entstehenden Ineffizienzen werden gegen die soziale Stabilität der Großkonzerne abgewogen. Diese sind überwiegend börsennotiert. Die dominanten Pensionskassen und Altersvorsorgefonds kontrollieren die Aktiengesellschaften über ihre Beteiligungen: Checks & Balances auf australische Art.
Der ASX 200 enthält die Marktführer des australischen Binnenmarkts und die größten Exportunternehmen. Der Index ist Banken- und Rohstofflastig. Die Preisentwicklung folgt im Großen und Ganzen den Indizes aus Europa und Nordamerika.